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Pressemitteilung

Veröffentlicht am 17. Juli 2021

Wie funktioniert Deutschland? Eine gemeinsame Zukunft aufbauen

Zu Beginn der Sommerferien darf sich auf Grundlage der positiven Entwicklung hinsichtlich des Infektionsgeschehens das abwechslungsreiche Programm des Innosozial-Projekts „Wie funktioniert Deutschland?“ endlich wieder in Ahlen seine Tore wieder öffnen. „Unter Einhaltung unseres Hygienekonzepts wollen wir auch innerhalb der Ferien der Bildung eine Chance geben und Lust auf Demokratie machen“, verrät das Innosozial-Projektteam.

Eine willkommene Ergänzung zum Integrationskurs

Anhand der Kooperation mit der Volkshochschule Ahlen unter Leitung von Frau Köttendorf konnte das diesjährige Sommerferienprogramm für Schülerinnen und Schüler der Integrations- und Alphabetisierungskurse der VHS Ahlen im vertrauten Umfeld der Teilnehmenden im Stephansweg 10, Ahlen stattfinden. Die Maßnahme fungiert in dem Fall als Ergänzung und Vertiefung zu den Inhalten der Integrationskurse und soll den Zugewanderten aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen das Ankommen in Deutschland erleichtern. Ankommen bedeutet nicht nur die Sprache zu lernen, sondern sich auch in einem neuen und vielleicht unbekannten System zurechtzufinden. Das Projekt richtet sich an Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund unabhängig ihres politischen Status in Deutschland. Viele Neuzugewanderte v.a. mit Fluchterfahrung, die im Kreis Warendorf ein neues Zuhause gefunden haben, kommen aus Ländern, in denen die demokratischen Werte und Prinzipien in der staatlichen und gesellschaftlichen Organisation wenig gelten bzw. nicht funktionieren. Dank praxisorientierter Workshops zu vielfältigen Themen sollen sich die beteiligten Menschen ihrer Rechte und Pflichten bewusst werden, diese anerkennen und nutzen lernen. Dadurch sollen die teilnehmenden Zugewanderten ihren Sozialraum erkunden und in ihrer Selbstbestimmung gestärkt werden.

Lebensnaher Unterricht in einer neuen Kultur

Pandemiebedingt mussten die beteiligten Menschen in den vergangenen Monaten aufgrund der geltenden Kontaktbeschränkungen auf ihre Bildungskurse verzichten. Darunter haben nicht nur ihre sozialen Kontakte gelitten, sondern auch ihre sprachliche Entwicklung im Deutschen wurde beeinträchtigt. Eine Chance ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und ihre Kenntnisse über das Zielland zu erweitern, haben anscheinend die aktuellen Teilnehmer*innen an dem Projekt anerkannt und sich freiwillig für das Ferienprogramm angemeldet. Dank der Maßnahme wurden den Zugewanderten anhand eines theoretischen Inputs und praktischer Übungen Themen wie Grund- und Menschenrechte, Religions- und Meinungsfreiheit, Emanzipation und Gleichberechtigung von Männern und Frauen sowie Polizei, Beratungsstellen und Unterstützungsmöglichkeiten im Sozialraum, Arbeit, Vereine und Freizeit näher gebracht.

Bild zeigt: Zwei Menschen sehen auf die ausgestellte Tafel mit Bergleuten

Das Highlight des Programms war eine Stadtführung im Stadtteil Süd/Ost, wo die meisten MigrantInnen schon zur Zeit der ersten GastarbeiterInnen leben. Das Besondere für die ProjektteilnehmerInnen an diesem vom Herrn Ulusoy geführten Rundgang war der Blick auf die Stadt und den Stadtteil aus migrantischer Perspektive. Bestaunt wurden die Portraits aus der Ausstellung Museum der Menschheit. Insbesondere vor den porträtierten Bergbauleuten an der Zeche Westfalen sind die Teilnehmenden lange stehen geblieben, haben sich darüber austauscht und verwunderten sich über die Vielfalt und das friedliche Zusammenleben von unterschiedlichen Kulturen, was die Stadt Ahlen schon seit Jahrzehnten prägt.

Im Rahmen des Projekts werden weitere Angebote im Kreis Warendorf stattfinden. Bei Interesse an einer Kooperation steht Projektleiterin, Frau Agnieszka Bednorz zur Verfügung (bednorz@innosozial.de).

Foto: Teilnehmer*innen und Projektleiter*innen freuen sich über den gelungenen Ablauf des diesjährigen Programms – trotz Corona.

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