Workshops, Diskussionsrunden und Rollenspiele helfen, Deutschland besser zu verstehen.
In enger Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Ahlen hat Innosozial erneut das Bildungsprojekt organisiert und durchgeführt. Das Projektteam, unter Leitung von Agnieszka Bednorz, begleitete in den vergangenen zwei Monaten dreißig Menschen mit internationaler Familiengeschichte. Das intensive Lern- und Begegnungsprogramm, das zentrale Werte und Strukturen der hiesigen Gesellschaft vermittelt, stieß auf sehr großes Interesse der Zielgruppe.
Angesichts der hohen Nachfrage wurde das Projekt vom Fachdienst Integration der Innosozial für zwei Gruppen angeboten. Ziel ist es, Menschen mit Fluchterfahrung oder Zuwanderungsgeschichte, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus in Deutschland, über ihre Rechte, Pflichten und Möglichkeiten in einer demokratischen Gesellschaft aufzuklären und zur aktiven Teilhabe zu ermutigen. „Das Projekt zeigt deutlich, wie wichtig gesellschaftliche Aufklärung, Empowerment und zwischenmenschliche Begegnung sind. Es stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden, sondern auch das demokratische Fundament unserer Gesellschaft“, erläutert Agnieszka Bednorz.
Im Fokus standen Themen wie die im Grundgesetz verankerten Grundrechte, das Verhältnis von Staat und Religion, Gleichstellung von Frauen und Männern, Gewaltenteilung, politische Partizipation sowie die Bedeutung von Rechtssicherheit. Aber auch ganz praktische Lebensbereiche wie Bildung, Gesundheitswesen, Arbeitsmarktintegration und die Funktionsweise von Behörden wurden ausführlich behandelt. „Dieses Projekt fühlt sich wie frischer Wind an“, berichtet eine Teilnehmerin aus der Ukraine.
Das Projekt schuf nicht nur Raum für Wissensvermittlung, sondern auch für Dialog, kritisches Nachfragen und persönliche Begegnung. Die Teilnehmenden setzten sich in Workshops, Diskussionsrunden und Rollenspielen mit gesellschaftlichen Normen auseinander und lernten, wie sie ihre Anliegen rechtsstaatlich vertreten können – etwa durch das Engagement in Bürgerinitiativen und Vereinen.
„Bildung ist der Schlüssel zur Integration und zur aktiven Mitgestaltung unseres demokratischen Miteinanders“, betont Natasha Mercy, Projektmitarbeiterin. „Gerade Menschen, die aus instabilen oder autoritären politischen Systemen kommen, brauchen die Möglichkeit, partizipative Prozesse zu verstehen und einzuüben – auf Augenhöhe und im geschützten Rahmen.“ ergänzt Olga Vasileiadou vom Projektteam.
Weitere Infos finden Sie auf der Projektseite.
Text + Foto (Innosozial) v. l. Die beiden Gruppen mit den jeweiligen Projektmitarbeitenden / Workshop: Wie macht man eine Herzmassage?